ML-DOS      das neue Betriebssystem von Mario Leuber

Hier wird eine kurze Verfahrensweise, aus Sicht eines Users zum einrichten eines ML-DOS dargestellt. ML-DOS ist das einzige Betriebssystem für den KC85/4, daß dem KC-System den Einsatz von Festplatten erschließt. Als Beispiel wird die Einrichtung der Festplatten unter dem KCemu von Torsten Paul herangezogen. Es ist aber auch für richtige Festplatten und CF-Karten gültig.
Es werden folgende Programme und Dateien zum einrichten benötigt: ASM, LINK131 o.ähnl., SYSGEN15, TPKC o.ähnl., CALDPB.INC, CALHDD.INC,  OPTION.INC, CCP.REL, ZBIOS.MAC, ZDDOS.ZRL (ZSDOS.ZRL). Nicht fehlen sollten POWER und GIDE09 sowie die benötigten Treiber. (ZAS, Drucker, Tastatur usw.)

Anstatt acht, stehen mit ML-DOS dann 16 Laufwerke zur Verfügung. Die Befehle <,> zur Stapelverarbeitung einer SUB-Datei sind leider nicht mehr möglich und wird man vermissen. Deren Abarbeitung geschieht über eine Kommandodatei SUBMIT und angeforderter SUB-Datei. Ein Laufwerk als Systemlaufwerk kann nicht mehr eingestellt werden. Dieser Befehl ist nicht mehr ganz so relevant, da man deutlich größere Speichereinheiten hat. Die Basis für ML-DOS bildet das allgemeine ZDOS. Es gibt  unter ZSDOS einen Suchpfad, bzw. das Attribut P "public" allgemein unter ZDOS (ZDDOS). Dateien mit diesem Attribut können aus allen USER-Bereichen des Datenträgers heraus verwendet werden. Vom Laufwerk B: kann natürlich weiterhin mit einer MicroDOS- oder CAOS-Diskette gestartet werden. Man hat so wieder sein altes System zur Verfügung.

Im Gegensatz zu CP/M können mit ZDOS, Laufwerke bis zu einer Größe von 1048576 KB = 1 GB verwaltet werden. Unter CP/M (siehe z.B. MyZ80 Containerdateien vom Typ DSK) max. 8192 KB. Das ist allerdings auch die funktionale Grenze für einige ältere Standardprogramme. Einzelne Dateien können unter ZDOS eine Größe bis zu 32768 KB haben. Das heißt 262144 log. Records umfassen. (Genauere Informationen gibt es auf den Seiten des KC-Clubs, Rubrik Software)

Im Bild rechts zu sehen:  Die eingetragenen Angaben zu den verwendeten Datenträger. Diese stehen z.B. auf den Festplatten. Zum herausfinden kann man sie an einem PC anschließen und im BIOS erkennen lassen. Einfacher geht es mit dem Programm GIDE09. Mit (t) kann man die Anzeige Master / Slave wechseln.
Die genaue Bruttogröße eines Datenträgers errechnet sich nach:

Zylinder * Köpfe * Sektoren * 0,5  ;  z.B.  560 * 6 * 26 * 0,5 = 43680 KB
die zu verwendene Spurgröße:
              
Köpfe * Sektoren * 0,5  ;  z.B.             6 * 26 * 0,5 = 78 KB
Im Bild unten sind die Einträge zur Partitionierung zu sehen. Es gilt:
1MB = 1024 KB ,  z. B. : 16 MB =16*1024 KB = 16380 KB = 16,38 MB
Das ergibt für diese Festplatte (ST-157A), bei einer Partitionsgröße von 16MB: 16380 KB / 78 KB = 210 Spuren. Für die akktive erste Partition kommt noch eine Systemspur dazu, also 211 Spuren sind hierfür anzugeben.
  ( ungerade Ergebnisse => nur  Integer-Teil verwenden )
Für den KCemu muß das MyZ80 Laufwerk richtig eingetragen sein, wenn man  Zugriff auf den Dateityp (DSK) des Z80-Emulators haben will. Zwei Partitionen lassen sich dahinter anhängen und problemlos nutzen (s.Bild).

Im Bild oben sind die fertigen Angaben zu den Partitionen zu sehen. Im Bild rechts daneben die Auswahl der Diskettenlaufwerke. Das RAM-Floppy und das Laufwerk B sind bereits fest definiert. In diesem Beispiel werden 11 Laufwerke verwendet:
A: (RAM-Floppy), B: (780 KB Disk), C: (FP-System/MA), D: (FP /MA), E: (FP/MA), F: (FP/SL), G: (FP/SL), H: (FP/SL), I: (780 KB Disk), J: (780 KB Disk), K: (780 KB Disk). Der Wert für die Anzahl der Laufwerke, muß als erster EQU-Wert NDRIVES EQU eingetragen werden. Die Blockgrößen wurden hier mit 2048 für 16MB, 4096 bis 32MB und 1024 für 8MB ausgewählt. Im Mittel fast aller bekannten Dateien für den KC85 ergab sich eine Größe von 7-8KB. Das heißt aber auch, daß diese Blockgrößen für die Verzeichniseinträge ausreichen sollten.

Insgesamt sind 16 log. Laufwerke A-P möglich. Der RAM-Floppy A und den FP-Partitionen läßt sich keine weitere log. Einheit zuordnen. Die übrigen logischen Laufwerke lassen sich nach Bedarf für die vier physik. Diskettenlaufwerken 0-3 verwenden. Es ist sinnvoll sich genaue Gedanken zu machen, wie man sein System einrichtet. Es wird durch die Parameter der verwendeten Datenträger und deren Einrichtung genau und individuell konfiguriert. Beim Einrichten der logischen Diskettenlaufwerke ist es vorteilhaft ein log. Laufwerk für das PC1715-Format und bei Verwendung von 3.5" Disketten ein log. DOS-Format anzugeben. Das bietet dann auch die Möglichkeit einen übergreifenden Datenaustausch zu realisieren.

Ist die fertige Datei OPTION.INC abgespeichert, kann sie mit dem Assembler abgearbeitet werden. Hier zeigen sich evtl. vorhandene Fehler. Nach einem fehlerfreien Durchlauf kann das erzeugte BIOS mit dem CCP und dem BDOS zusammengesetzt werden. Aus den einzelnen Bestandteilen wird hier mit LINK131 die spezielle Systemdatei erzeugt. ( Hier als Beispiel KCEMUMAX.SYS benannt )

Mit folgendem Aufruf wird der Vorgang gestartet: LINK131 KCEMUMAX.SYS=CCP,ZDDOS.ZRL,ZBIOS [D1600,OS,NR]

Nach dem Aufruf von D (Dir) wird die erzeugte Systemdatei  KCEMUMAX.SYSangeseigt. Jetzt muß das System noch an sein Umfeld angepaßt werden. Soll heißen: Es müssen noch die möglichen genutzten (peripheren) Geräte sowie Parameter zu einem startfähigen System zusammen gestellt werden. Das geschieht ähnlich wie bei MicroDOS in der Systemgenerierung (MSYSG.COM). Hier mit der Datei SYSGEN14.COM. Dazu sind die einzelnen nötigen Punkte abzuarbeiten.

Der wichtigste Punkt ist natürlich Punkt 1, in diesem wird die erzeugte Systemdatei ausgewählt. Zur Kontrolle werden die Systemparameter noch einmal aufgelistet. Die möglicherweise benötigten Treiber (z.B.: LST, KOP, ZAS) sollten auf der Diskette vorhanden sein.
Für die D004 Disk Basis die bereits mit der EPROM-Version 3.1 ausgerüstet ist, brauchen die Treiber für das TastaturInterface und ZAS nicht eingebunden werden.
Ist das erledigt wird der Parameter 6. Start-SUBMIT eingetragen. Er ersetzt während des Bootens die INITIAL.SUB von MicroDOS. Es ist zweckmäßig hier zunächst nur die Umschaltung auf Laufwerk B: einzutragen. Wenn alles bestens funktioniert speichert man sein System auf die Systemspur der Partition (dann auch in Punkt 6 auf LW C: umschalten). Zuerst wird aber probeweise von der Diskette gestartet und somit auch mit sicheren Zugriff auf die Programme der Diskette. (Punkt 7  B: angeben)

Ist das System in den Bootspuren der Diskette abgespeichert haben wir eine individuelle Sytemdiskette mit ML-DOS. Während des startens werden folgende Informationen, wie im Bild links unten angezeigt. Theoretisch ist jetzt alles fertig. Es müssen nur noch mit dem Programm FORMAT32.COM, die einzelnen Partitionen glatt gezogen werden. Es findet keine echt Formatierung statt. Es werden die Bytes der Sektoren mit der Information E5H versehen. Diese Sektoren werden so als leer interpretiert. Dieser Vorgang kann eine ganze Weile dauern. Sollten physik. Defekte in den Sektoren sein wird dieser Vorgang abgebrochen. Bei fehlerhaften Festplatten hilft auch eine LOW-Level-Formatierung nicht weiter. Die Festplatten müssen absolut in Ordnung sein, ohne defekte Sektoren !

Hat man das alles hinter sich gebracht, ist man Besitzer eine komfortablen KC85-Systems. Nachdem alle gewohnten Programme / Datein auf den neuen Datenträgern abgelegt sind, kann man sich neben des größeren TPA's auch noch über die gigantische Speicherreserven freuen. Im Bild rechts, mit der Statusanzeige eines Dienstprogrammes aufgelistet.

Unerschiede: ZDDOS ZSDOS Die wesentlichen Unter-
schiede zwischen CP/M
2.2 und ZSDOS werden
im "User Guide ZSDOS
1.0" beschrieben
Suchpfad nein ja
Zeile zurückholen
( ^R in Funkt. 10 )
nein ja
Datumsstempel ja,  intern nein, extern
Für Anwender die ein System mit Festplatte aber kein NCCOM verwenden möchten ist ZDDOS zu empfehlen.
ZDDOS => Z-DateStamper-DOS   /   ZSDOS => Z-System-DOS
Die neuen Systembefehle:
1 ............... Bildschirm löschen
D <maske> Directory auflisten
E <maske> Dateien löschen
H ............. Anzeige aller Kommandos
U <user> . USER-Bereich wechseln ( unter ML-DOS z.B. auch
................. A0>A15: oder B0>A5: )
K <nr> .... F-Tasten, Belegung auflisten wenn nr nicht, bzw.
................. F-Taste belegen , wenn nr angegeben ist
G ............. Sprung zu 100H (Wiederstart von Programmen)
T .............. Datum und Uhrzeit anzeigen
T C .......... kontinuierliche Zeitanzeige bis irgendeine Taste
................. gedrückt wird
T S .......... Uhr stellen (Eingaben entsprechend der Aufforderung)
ML-DOS und ZDOS stehen seit einiger Zeit zur freien Verfügung. Um die benötigten Dateien von ZDOS zu erhalten ein wenig "googeln".

Vollständig ist es in den vier ZIP-Archiven: zsdos1.zip, zsdos2.zip, zsdos2.zip, zsdos2.zip  (s.Linkseite)
Die nötigen Dateien zum erstellen eines ML-DOS habe ich vom Autor


 Wer hätte das 1989 überhaupt für möglich gehalten ?
Ein ungeteilter Dank, ... allen Entwicklern die daran unermüdlich gearbeitet haben.

Die Datei "KCemuMLD.zip" (673 KB), enthält zwei gleiche startfähigen Diskettenabzüge mit einem ML-DOS für die KC- Emulatoren. In den Emulatoren einfach von diesem bootbaren Dump-File starten. Die virt. Festplatten sollten aktiviert sein.
* Siehe dazu auch unter Emulatoren ../ KCemu ../ JKCEMU.
Zum weiteren Einrichten sind in den oben beschriebenen Diskettenabzügen die notwendigen Dateien im USER-Bereich 15 vorhanden. Nach dem Start befindet man sich auf Laufwerk A: (RAM-Disk), Userbereich 0.
Die Datei "KCemu_HD.zip" (770 KB) enthält zwei virt. Festplatten (Containerfiles) mit einem Grundsystem von ML-DOS. Darauf sind einige benötigten Dateien zum erstellen eines Systems. Die Systemspuren sind mit dem System, so wie es in den oberen Abschnitten beschrieben ist, fertig eingerichtet.
Die Datei "KCemu_HD_leer.zip" (127 KB) enthält zwei leere Festplatten, ohne beschriebene Systemspuren (C: 16 MB, D:16 MB, E: 32 MB, F: 8.192 MB, G: 28 MB, H: 28 MB.
Laufwerk F: ist das Laufwerk, womit auch mittels MyZ80 zugegriffen werden kann. Die Parameter dafür müssen für MyZ80 eingestellt werden (s.d.). Ein kurzer Hinweis:

Da einige ältere, unmodifizierte Programme mit der Größe der Partitionen und den Laufwerk-/ Userbreichen nicht vollständig laufen, empfiehlt es sich evtl. genutzte Programme(-Pakete) zu überprüfen. Meist ist bei 8 MB und acht Laufwerken die Grenze erreicht. Bis dahin sind sie allerdings auch nutzbar. Einige u.g. Programme benötigen ihre zugehörigen Ergänzungen bzw. Konfigurations-, Hilfs- und Treiberdateien. Im Einzelfall ist bei Verwendung dieser Programme darauf zu achten.

( ACOPY , BOOT , DEP 3.0 (2.2), DRIVER , LADE , LDIR , LGET , LPUT , MODF , NC , PMARC , PMEXT , POWER3.07, REN , SUBMIT )

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