MicroDOS 2.6      MicroDiskOperating System  -  Betriebssytem der PC-Betriebsart Dateiformate auf dem KC85 / D004      Archivierung
HB für den Bediener  864 KB Manual  2,94 MB HB für den Programmierer  702 KB

MicroDOS ist das Betriebssystem für den KC85 in der PC-Betriebsart. In dieser Betriebsart ist er kompatibel zu vorhandener Standardsoftware für Büro- und Personalcomputer, die unter den Betriebsystemen SCP und CPM 2.2 lauffähig ist. Das Format einer Standarddiskette ist  5*1024*80*2  Offset 2.  ( 5 Sectoren/Spur * 1024 Bytes/Sector * 80 Spuren/Seite * 2 Seiten/Disk )
Für das Diskettenlaufwerk K5601 (MFM) des Types MFS 1.6 sind Disketten von 5,25 Zoll  DS/DD 96 TPI zu verwenden. Mit diesen Parametern formatiert ergibt sich eine Kapzität von 800 Kbyte (Datendiskette, Offset 0). Als Systemdiskette (Offset 2) verbleiben nach dem Beschreiben der zwei Systemspuren 780 KB, das Standardformat unter MicroDOS und CAOS.

(DS/DD 96TPI - DoubleSide/DoubleDensity, 96 Tracks per Inch / MFM - Modifiziertes FrequenzModulationsverfahren ,  MFS - Mini FolienSpeicher)

Das Bildschirmformat beträgt 80 Zeichen/Zeile und 24 Zeilen/Bild (1920-Format). Die Farbe entspricht der Standardfarbe unter COAS (weiß auf blau). Es wird der amerikanische Zeichensatz verwendet. Für ein Zeichen wird ein Raster von 3 x 8 Bildpunkten benutzt. Rechtsbündig im Zeichenfeld. Ein Zeichenfeld hat die Matrix 4 x 10 Punkte. Die Zeilenhöhe beträgt ebenfalls 10 Bildpunkte, wovon zwei Pixel unter der Zeichenbasis die Zeilen trennen. Daraus ergibt sich ein Pixelraster von 320 x 240 Punkten. Im COAS wird ein Raster von 320 x 256 Bildpunkten verwendet. Unter MicroDOS verbleibt dadurch am oberen und unteren Bildschirmrand ein jeweils ungenutzter Streifen. Oben von 7 x 320, unten von 9 x 320 Bildpunkten.     Details:  Arbeitsspeicher unter MicroDOS
In MicroDOS wird der Arbeitsspeicher eingeteilt in eine Zero Page, den ca. 50 Kbyte TPA, den CCP (Kommandointerpreter), BDOS (Basis-System zur Diskettenverwaltung), BIOS (Basis-System zur Ein-/Ausgabesteuerung und speziell auf dem KC-System, den Koppel-RAM. (TPA - Transient Programm Area -  flüchtiger nutzbarer Arbeitsspeicher ). Nach einlegen der Systemdiskette wird unter dem Betriebssystem CAOS, mit der Eingabe des Befehls JUMP FC (kurz J FC) die PC-Betriebsart gestartet. Dieser CAOS-Befehl schaltet CAOS ab und startet das Urladeprogramm auf dem integrierten ROM-Modul im D004. Steckplatzadresse FC. Dieser Urlader veranlaßt das Laden eines Betriebssystem aus den Systemspuren einer Startdiskette. In der Regel wird mit der INITIAL.SUB Datei gestartet. Es handelt sich um eine automatisch ausgeführte Stapeldatei, in der Kommandostapel zeilenweise abgearbeitet werden. Am KC85 wird sie genutzt, um während des Startens eine Laufwerksumschaltung auf das Diskettenlaufwerk vorzunehmen. Das Ziellaufwerk nach dem Startvorgang ist eigentlich Laufwerk A, die RAM-Disk. Unten in den Bildern ist der Startbildschirm von MicroDOS, so wie der ausgeführte Befehl D (DIR) zu sehen. Mit dem MicroDOS-Befehl 0 (BYE) kann man das laufendes System verlassen und nach CAOS zurückkehren. Mit dem CAOS-Befehl JUMP FC 0 springt man in das zuvor verlassene MicroDOS zurück. Unter CAOS können in diesem Fall nur bestimmte Speicherblöcke benutzt werden, da standardmäßig Teile des Speichers vom Grundgerät, nach dem Start von MicroDOS als RAM-Disk definiert wurden. Die maximale Größe der RAM-Disk ist hier auf 4080 KB begrenzt, es werden 255 x 16 KB-Blöcke verwaltet. Darüber hinaus erfolgt ein Überlauf.

MPM
ISW
- Mikroelektronik"Wilhelm Pieck" Mühlhausen
- Institut für Sozialistische Wirtschaftsführung der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock
    ( Anpassung von MicroDOS an Büro- und Personalcomputer der DDR-Produktion )
Residente Betriebssystemkommandos der PC-Betriebsart: Seitenanfang   

Die residenten Systemkommandos sind ein fester Bestandteil im Kommandointerpreter. Sie stehen beim Start des Betriebssystems sofort zur Verfügung.und stellen ein Minimum zur Arbeit an einem Computer zur Verfügung. Gegenüber  der ersten Genaration, die ohne Betriebssystem auskommen mußten, stellt dieses einen großen Fortschritt dar.

Zeichen-Kommandos
D   Directory-Kommando - gibt die Dateinamen eines Datenträgers auf den Bildschirm aus.
E   Erase-Kommando ..... - ermöglicht das Löschen von Dateien-/Gruppen.
S   System ...................... - In MicroDOS wird ein Laufwerk als Systemlaufwerk vereinbart,
                                           hierdurch werden Dateien gefunden die nicht auf dem aktuellen Laufwerk vorhanden sind.
<   Input ......................... - Eingabe zum abarbeiten einer Stapeldatei ( *.SUB).
>  Output ....................... - alle Bildschirmausgaben werden parallel in eine Datei umgelenkt.
O  Offset ........................ - Anzeige und festlegen der Offset-Werte für die Systemspuren einer Diskette.
U  User .......................... - Aufteilung der Diskette und Wechsel in logische Benutzerbereiche (16 mögliche Bereiche ).
                                           Standardbereich ist U 0 , ( U 0 bis U 15 ). 
( Erweiterte USER-Breiche, siehe DIENSTKC )

Zu den Befehlen  D, E  können unter MicroDOS und einigen Anwenderprogrammen bei der Dateiarbeit zur Auswahl sogenannte Masken als Filter angegeben werden. Folgende Jokerzeichen werden verwendet:
Generell steht *.* für alle Dateien sowohl Name und Typ. Für eine genauere Selektion steht das ? als Platzhalter für ein beliebiges Zeichen an einer bestimmten Position.
Die Angabe von  ????????.???  oder  *.*  haben die gleiche Wirkung. Z.B. bedeutet:   D *.txt   das Anzeigen aller Dateien vom Typ  TXT. Die Eingabe:  E INST????.*  bewirkt das Löschen aller Dateien (Typen) mit der Bezeichnung  INST????.???
                    Z.B.:  INST0001.DEF , INST2357.CFG , INSTA3BC.$$$ usw..

Steuerzeichen-Kommandos  ( Kürzel für das Control-Zeichen  ^ , siehe auch hier *)
^C   Warmstart .............. - Warmstart des Betriebssystems
^D   Backround ............. - Hintergrundbetrieb des laufenden Programmes
^F   Close ...................... - Ausgabedatei schließen (s. Output-Kommando)
^P   Print ........................ - Drucker zu-/abschalten
^S   Stop ........................ - Bildschirmausgabe stoppen
^Q  Go ........................... - Bildschirmausgabe fortsetzen
Zusatzkommandos
0     ( BYE ) .................... - Rücksprung ins CAOS ( von CAOS mit  JUMP FC 0  Rücksprung zum laufenden PC-Betrieb )
1     ( CLS ) .................... - Bildschirm löschen  (clear screen)
2     ( KEYLIST ) ........... - Auflisten der Funktionstastenbelegung
3     ( KEY ) ................... - Belegung einer Funktionstaste
4     ( Systemuhr) ............ - Aufruf;  Stellen und Abschalten der Systemuhr
5-9 ( Wiederstart) ........... - Sprung an den Anfang des TPA zur Adresse 100H und damit Wiederstart des im TPA befindlichen
                                           Anwenderprogramms
Transiente Betriebssystemkommandos der PC-Betriebsart:  FORMAT, MSYSG, PIP, STAT

Bei den transienten Kommandos handelt es sich um Programme die zum Ausführen in den operativen Bereich des Arbeitsspeichers geladen und von dort ausgeführt werden. Sie sind flüchtig und können von anderen Programmen im Speicher überschrieben werden. Meist handelt es sich um Programme die durch ihre Funktionen spezielle permanente Einstellungen zum System oder deren Abruf ermöglichen, sowie den Umgang mit Dateien bei der Arbeit errleichtern.

FORMAT.COM -
MSYSG.COM .. -

dient dem Formatieren einer Diskette, in verschiedene auswählbare Formate.
MicroDOS Systemgenerierung, hierüber werden verschieden Einstellungen für das Betriebsystem vorgenommen. Die Änderungen lassen sich zum Starten des Systems permanent in den Systemspuren generieren.

PIP.COM ....... -
STAT.COM ... -
Periphal Interchange Programm, ein Programm zum Datenaustausch peripherer Geräte am KC-Floppy-System.
ein Informationsprogramm zur Statusabfrage für Disketten.
weitere transiente Kommandos:
TYPEMOD .... -
COMPUMOD -
CAOSDISK ... -

Typewritermodus , dient zur Einstellung des Schreibmaschinenmodus der KC-Tastatur.  ( Folie 2 auflegen )
Computermodus , dient zum Einstellen des Computermodus der KC-Tastatur.  ( Folie 1 auflegen )
Dient zum Einrichten einer Diskette für das Betriebssystem CAOS des Grundgerätes. Das Diskettenformat ist dasselbe wie unter MicroDOS. Diese Standard-Diskette hat eine Kapazität von 780KB und wird durch ein Disketten- Erweiterung- Programm verwaltet, DEP genannt.

Nützliche Steuerbefehle:
Zeichensatz wechseln DE / US -  CTRL  + 9  **
Tastenclick ein/aus ................. -  [SHIFT-CTRL]  + INS
Vordergrundfarbe wechseln ... -  CTRL  + DEL  + TASTE für den Farbcode 0 - F   (hex.)
Hintergrundfarbe wechseln ..... -  CTRL  + HOME + TASTE für den Farbcode 0 - 7 (hex.)
Textmodus ein/aus ................. -  CTRL  + INS
TAB ( Tabulator ) .................. -  [SHIFT-SPACE]
Bildschirm 80/40 - Zeichen .... -  CTRL  + DEL
Bild 0 anzeigen ...................... -  CTRL  + 7
Bild 1 anzeigen ...................... -  CTRL  + 8
Seitenanfang   
* Auf der Standardtastatur gibt es keine CONTROL- oder ESCAPE-Taste. Die Funktion übernimmt die Funktionstaste 1.
   Es gilt:     CTRL-Taste ist  F1   (CONTROL = CTRL = Steuerungstaste) in Kurzform dargestellt als  ^
                 ESCAPE-Taste ist SHIFT-Taste gedrückt halten und Taste F1 betätigen.
Allgemein:  Tasten in den Klammerausdrücken mit Bindestrich sind hintereinander und gedrückt zu halten. Die anderen
                  Tastenkombinationen sind nacheinander zu betätigen. (vorherige Taste nicht gedrückt halten ).
**              Tastenkombinationen  /  Zeichensatz  ;   DE               US
                  F1  + 0                                                 ß                   ¯
                  F1  + 1 ,  F1  + 2 , F1  + 3                   ä , ö , ü         [ , \ , ]
                  F1  + 4 ,  F1  + 5 , F1  + 6                  Ä , Ö , Ü      { , | , }
Unten in den Bildern ist die Möglichkeit der Farbeinstellungen unter MicroDOS für ein KC85/4-System als Beispiel dargestellt.
Grundeinstellungen von MicroDOS Seitenanfang   

Unter MicroDOS können bis zu vier physikalische Diskettenlaufwerke (Geräteeinheit 0-3) verwaltet werden. Diesen Einheiten kann man wiederum logische Laufwerke, mit verschiedenen Diskettenformaten zuordnen. Das bedeutet das in Ein- und den Selben physik. vorhandenen Diskettenlaufwerk, Disketten mit unterschiedlichen Formatierungen gelesen und beschrieben werden können. Das ermöglicht etwas Kompatibilität zum Datenaustausch der verschiedenen Computersysteme. Es können acht logische Laufwerke eingerichtet werden (Bezeichnung A-H). Dazu wird das Programm MSYSG.COM benutzt.

Als Standard sind nach dem Start von MicroDOS folgende Eigenschaften des Systems eingestellt:
Diskettenlaufwerke
  A:  (RAM-Floppy) Spurgröße 16KB, Offset 0 (s.S. 61 HB f. Programmierer)
  B:  (physik. Laufwerkseinheit 0) logisches Laufwerk  B:   5*1024*80*2 Offset 2
  C:  (physik. Laufwerkseinheit 0) logisches Laufwerk  C: 16*  256*80*2 Offset 2
  D:  (physik. Laufwerkseinheit 0) logisches Laufwerk  D:   5*1024*80*2 Offset 0
  E    nicht installiert
  F    nicht installiert
  G    nicht installiert
  H    nicht installiert
  Zeichensatz:  amerikanisch
  Tastatur :      Computermodus , Programmeingabemodus
  V24 Schnittstelle:
  Aktivierung in beliebigem Modulschacht
  Zeichenausgabe über Kanal 1 , Reaktion auf COPY [SHIFT-CLR] : keine
  Zeichen Senden/Empfangen über Kanal 2
  Übertragungsbedingungen (Kanal 1 / 2):
  - Übertragungsrate: 1200 Baud
  - Bit pro Zeichen:          8
  - Anzahl der Stoppbits: 1
  - Paritätsprüfung: keine
  - Protokollart:     DTR
Die genaue Funktionsweise der PC-Betriebsart unter MicroDOS ist im Teil A  D004 Handbuch für den Bediener ausführlich beschrieben. Siehe auch D004 Manual und D004 Handbuch für den Programmierer.
Archive unter MicroDOS , CP/M  o. Ä. Seitenanfang   

An sich hat dieser Beitrag hier keine große Berechtigung im Zusammenhang mit MicroDOS und dem KC85-System vom VEB MPM. Aus historischer Sicht soll kurz etwas erwähnt werden, daß diesen Beitrag nicht ganz Sinnfrei erscheinen läßt.
Vom MPM wurde kein Programm zur Archivierung und systematischen Zusammenfassung von Programmen und ihren Anwenderdaten herausgegeben. Der schnelle Verlauf der Entwicklung hatte zur Folge, daß gerade unter diesen Betriebssystemen, die nur mit Userbereichen, eben ohne Verzeichnisstruktur arbeiten, die Übersicht zu zusammengehörigen Dingen verloren geht. Hier macht die Verwendung von Archivierungsprogrammen, bzw. Packern ihren Sinn. Nicht nur aus dem Grund, daß die Archive kleiner als die Summe ihrer Einzelkomponenten ausfallen, sondern diese Komponenten auch systematisch und verlustfrei geordnet werden können. Aus heutiger Sicht ist es mitunter sehr schwierig den Überblick über den alten Softwarebestand in seinem ursprünglichen Auslieferungszustand zu behalten, bzw. diesen zu erfassen. Zwei sehr gut geignete Programme für CP/M werden kurz dargestellt.   
PMARC, PMEXT gibt es auf den KC-Clubseiten ,   LHA.ZIP

PMARC - Dateien archivieren:
lw:pmarc lw:archivname lw:dateiauswahl
A:PMARC B:BASIS.PMA C:*.*

PMEXT - Archive entpacken:
lw:pmext lw:archivname lw:dateiauswahl
B:PMEXT A:BASIS.PMA C:

PMAs unter DOS(Box) einsehen:  Geeignet als Lister ist das Programm LHA. Es läuft in der DOS-Box. Die Archive vom Typ PMA sind dem Programm LHA zuzuordnen. So wird deren Inhalt, per Doppelklick auf eine PMA-Datei, auch im Netz schnell angezeigt.
( Öffnen mit ... immer ...  / oder  PIF-Datei mit Arbeitsverzeichnis erstellen. )
Die unteren Bilder dienen der Funktionsübersicht. Wird LHA unter DOS genutzt sollte u.U. eine Pfadanweisung erfolgen.
Wenn nötig kann man das DOS-Fenster zur Anzeige (unter Eigenschaften) auf eine Zeilenanzahl von fünfzig einstellen. Dadurch lassen sich auch längere Archive in Ruhe betrachten.
Der DOS-Packer LHA entpackt keine PMAs. Inwieweit die Angabe von Paramtern hinter der EXE-Datei in der Befehlszeile einer PIF-Anweisung das Durchscrollen der Anzeige verhindert, wurde hier nicht näher untersucht. Die Anzeige funktioniert auch unter Windows und eingebundenen PMA-Files in Internetseiten.

Unter Windows XP erzeugt man eine PIF-Datei in dem man einfach mit der rechten Maustaste auf die markierte Kommando-Datei (z.B. vom Typ: EXE, COM) klickt. Über Eigenschaften lassen sich dann einige Einstellungen vornehmen. Die PIF- Datei darf sich nach dem Beenden nicht automatisch schließen !

Die Bildschirmausgabe im Fenster läßt sich dann noch mit einem Klick, rechte Maustaste auf Titelleiste des Fensters und Eigenschaften genauer einstellen. Im Bild links wurde eine Fensterhöhe von 24 Zeilen und ein Zeilenpuffer von 120 Zeilen eingestellt. Das entspricht 5 x 24 Zeilen, bzw. 5 Schirmausgaben eines DOS-Fensters.
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